Rückblick 2020

 

Liebe Mitglieder, Gönner und Freunde von CALLECRUZ

 

Die Zeit seit Oktober 2019 bis heute würde ich am liebsten aus der Agenda löschen! Erst der Wahlbetrug, dann der dreiwöchige friedliche Bürgerstreik und während der sogenannten Erholungsphase kam ein Virus angeflogen, der mittlerweile der ganzen Wirtschaft fast den Todesstoss versetzt.

 

 

Für die Direktorin, Cleotilde Morales, war der Anfang der Quarantäne alles andere als einfach. Praktisch über Nacht wurde von der Regierung die Entscheidung getroffen, wonach niemand mehr das Haus verlassen durfte. Um die Aufsicht der Buben und Zulieferung der Nahrungsmittel zur 35 km entfernten Strassenkinderrepublik zu gewährleisten, beantragte Cleo sofort eine Bewilligung, welche knapp zwei Wochen später endlich eintraf.

Für die República de CALLECRUZ – ich wage es kaum zu schreiben – war diese Zeit ein Segen, denn während der fast viermonatigen Quarantäne konnten wir zusätzlich zwei arbeits- lose Familienväter und den Ex-Inter-nen Victor beschäftigen und zahlrei-che Arbeiten ausführen. 

 

Victor, der dank unseres Vereins im letzten Jahr die Matura abschloss und zusätzlich eine Basisausbildung als Elektriker genoss, ist mittlerweile bei uns als Betreuer tätig. Ob eine Lampe montiert werden muss oder alte Bäume zu fällen sind: er ist stets zur Stelle.

 

Nach dem letztjährigen Aus des Melkstall/Käserei-Projektes wurden ohne weitere Auslagen zwei Melk- stände hergerichtet, um zukünftig unsere 14 Kühe im Trockenen zu melken. Ein Problem ergab sich an- fangs Jahr, als ein Sturm das Well- blechdach der Kochstelle des Arbei- terhauses auf unserem Gelände ab- deckte. Inzwischen wurde ein wetter- festes Dach mit gebrauchtem Well- blech errichtet. 

 

Weil in Santa Cruz während mehre- ren Wochen alle Läden geschlossen blieben, wurde zur Hauptsache vor- handenes Material verwendet und sogar Türschlösser aus rezykliertem Material angefertigt – der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt! (Die für diese Arbeiten benötigten Geräte – Schweissmaschine, Akku-Bohr- maschine, etc. – wurden bereits im vergangenen Jahr angeschafft und von unserem Verein bezahlt.)

Unser Administrator Ivan lässt sich hier das fachgerechte Zuschneiden der Yuca-Setzlinge von Mitarbeiter Oscar erklären. Das Setzen ist das eine und das Jäten ist das andere! So halfen die grossen und kleinen Buben mit, dass den jungen Pflänzchen wieder genügend Raum zum Wachsen verschafft wurde.

Das Moringaprojekt ist erfolgreich angelaufen. Bereits nach einem halben Jahr trugen die meisten von den 150 Bäumchen Bohnen. Sobald sie dunkelbraun sind, können die Samen gewonnen werden, um vorerst die Fortpflanzung zu gewährleisten.

Da der Ausgang der Wahlen und auch die Covid19-Situation noch nicht absehbare Folgen zeitigen könnten, also niemand weiss, in welche Richtung Bolivien geht, haben wir fürs nächste Jahr kein spezielles Projekt geplant. Auch bleibt offen, wie sich unter diesen Umständen der Spendeneingang entwickelt. Unser Bestreben ist und bleibt, vor allem unseren Buben ein gesichertes Heim zu bieten und die Arbeitsplätze ohne grössere Lohneinbussen zu erhalten. Es bleibt mir zum Schluss, Ihnen nach diesem für alle schwierigen Jahr für Ihre Treue und Ihre Grosszügigkeit ganz herzlich zu danken. Ich hoffe, dass wir gemeinsam zuversichtlich ins 2021 schauen können.

 

Mit besten Wünschen für Gesundheit und Wohlergehen und herzlichen Grüssen

 

 

Maria Widrig

  

Dieser Rundbrief wurde grosszügigerweise vollumfänglich gesponsert.

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Rundbrief 2020
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